„Freuen wir uns nun, oder ärgern wir uns“, – das ist die Frage, die dem gesamten Team nach dem Schlusspfiff im Gesicht geschrieben war. Die ersten 19 Spielminuten sahen sehr nach einem spannenden „Krimi“ für diesen Sonntagnachmittag aus – so sollte es am Ende dann auch sein. Ab Minute 20 – unterstützt von der zweiten Herrenmannschaft des TuS Spenge und einer ebenso vollen Tribüne, sowie einer Umstellung auf 2 Kreisläufer brachte den erhofften Erfolg. So konnte sich die Mannschaft bis zur Halbzeitpause mit einem 5-Tore Vorsprung absetzen.
Es war zu erwarten, dass der Coach von Minden seine Deckung nun umstellen muss – ging die offensive 3:2:1 doch völlig in die Hose. Dass wir dadurch aber so sehr ins wanken geraten, bringt Trainerbank und Zuschauer zur Verzweiflung. Wieder einmal waren es fast 10 Minuten, die Spenge ohne jeglichen Torerfolg spielte. Die daraus resultierten technischen Fehler luden den Gegner zu einem 5-Tore Lauf ein. Da war sie hin, die vorher so super rausgespielte, deutliche Führung. In der 58. Spielminute dann das, was der Halle dem Atem raubte – Minden ging erstmals im gesamten Spiel mit 27:28 in Führung. Nun ist es aus der Historie allgemein bekannt, dass wir es dann schwer schaffen zurück ins Spiel zu finden, doch nicht an diesem Sonntag. Die Bank, die Tribüne und die Spieler auf dem Feld, taten alles, um den Ausgleich wiederherzustellen. Spielminute 58 war wohl die entscheidendste im ganzen Spiel. Florian Pecher trifft per 7-Meter zum 28:28 Ausgleich – durch die euphorisierende Freude vergisst Spenge den Rücklauf und verliert per schnellem Tempo Gegenstoß erneut das Remis.
Ebenso schnell dann aber ein hervorragend herausgespieltes Tor durch Kreisläufer Jonathan Schröder zum erneuten Ausgleich 29:29. Nun versuchte der GWD das Spiel zu verlangsamen und am Ende den Siegtreffer zu erreichen – zu früh! Der Plan ging nicht auf und Spenge hatte noch 89 Sekunden nach Torerfolg der grün-weißen den erneuten Ausgleich herbeizuführen. Böses Foul – 7-Meter Strafwurf, die Uhr steht! 76 Sekunden noch zu spielen. Anpfiff – TOR für Spenge zum Ausgleich 30:30 und dem damit verbunden Endergebnis. Die letzten Sekunden konnte Minden nicht nutzen. Die Abwehr packte zu und machte alle Löcher dicht. Spannend wurde es dann nur noch nach ertönen des Schlusssignals – Minden durfte noch einen direkten Freiwurf ausführen – und wir wissen, wie das bereits einige Male gegen Jöllenbeck endete. Doch dieser Wurf prallte in der Abwehr ab und das Remis war besiegelt. Ob man sich jetzt ärgert, dass man einen 5-Tore Vorsprung verspielt hat, oder ob man sich freut, dass man den Mut und den Ehrgeiz über 60 Minuten lang nicht verloren hat, das muss jeder für sich entscheiden.
Die Freude über das Remis überwiegte von der Lautstärke her aber eher bei der JSG Lenzinghausen-Spenge am Ende. Besonders hervorheben möchte ich, neben dem endlich gezeigten Ehrgeiz, die perfekten Anspiele an den Kreis, wodurch Jonathan Schröder zum Goalgetter des Tages gekürt werden konnte, sowie die ausnahmslos perfekten Abschlüsse von Erik Schneider auf außen.